04.12.2001

Der Mann mit dem Koffer

Man in a Suitcase – ein vergessener Klassiker

Fernsehmuseum: Serien: Krimi

Eine der nach Fan-Aussagen vernachlässigsten Kultserien überhaupt ist die in Deutschland zwischen 1967- 68 ausgestrahlte Agenten-Serie Der Mann mit dem Koffer. In den englischen Elmstree-Studios mit einem amerikanischen Hauptdarsteller (Richard Bradford) gedreht, unterscheidet sich diese Serie von anderen englischen Vorläufern durch ihren nüchtern-schmutzigen Realismus.

Die Hauptfigur, McGill, ein ehemaliger CIA-Agent, der unschuldig des Verrats bezichtigt wurde, schlägt sich in England und anderen europäischen Ländern mit kleinen freien Aufträgen durch, immer am finanziellen Limit (Bankkassierer:„Wie möchten Sie es haben?“ McGill:„Einfach in Geld.“). Er ist der desillusionierte Einzelgänger, der weiß, wie´s läuft, der austeilt und einsteckt zu gleichen Teilen und oft am Ende im Krankenhaus landet.

In Deutschland wäre diese Serie fast völlig untergegangen, wäre nicht eine öffentliche Diskussion über die Frage, wie viel Brutalität das Fernsehen zeigen dürfe, geführt worden. Eine Wiederholung von Der Mann mit dem Koffer blieb Jahrzehnte aus. Das Fernsehmuseum zeigt zwei Folgen.

Heute denkt man nur noch an so was, wenn man "man in a suitcase" hört …